Berlin, 10. November 2010. Anlässlich der Vorstellung der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie“ durch Herrn Staatssekretär Thomas Rachel (BMBF) und Herrn Staatssekretär Dr. Robert Kloos (BMELV) hat der Vorsitzende des BioÖkonomieRats, Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, die Bedeutung der Strategie vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen wie Welternährung und Klimawandel unterstrichen. Er verwies auf die inhaltlichen Vorarbeiten des BioÖkonomieRats im Gutachten „Innovation Bioökonomie“, das der Bundesregierung am 08.September 2010 übergeben wurde.
Die Forschungsstrategie der Bundesregierung folgt in weiten Teilen der auch vom BioÖkonomieRat getragenen Auffassung eines integrierten Bioökonomie-Ansatzes, der alle wirtschaftlich relevanten Prozesse im Umgang mit Biomasse zusammenführt – von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zur Nutzung in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Die in der Strategie zum Ausdruck kommenden Visionen und Ziele für eine biobasierte Wirtschaft bis zum Jahr 2030 verdeutlichen nach Ansicht des Rats die Dringlichkeit, die die Bundesregierung der Etablierung der Bioökonomie beimisst. Die in der Strategie genannten prioritären Handlungsfelder, auf denen sich Deutschland zu einem führenden Forschungs- und Innovationsstandort entwickeln soll, sind die Sicherung der Ernährung, die Verbesserung der Qualität und Bekömmlichkeit von Lebensmitteln, die Förderung biobasierter Produkte und Verfahren sowie die Entwicklung von Biomasse-basierten Energieträgern. Mit dieser Strategie, die wesentliche Impulse aus dem Gutachten des BioÖkonomieRats aufnimmt, führt Deutschland die europäischen Bemühungen um die Entwicklung einer wissensbasierten Bioökonomie fort.
Mit der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie“ reagiert die Bundesregierung auf die wachsende globale Bedeutung biologischer Ressourcen und die damit verbundenen neuen Herausforderungen. Um die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln, Arzneimitteln, erneuerbaren Rohstoffen und Energieträgern unter gleichzeitiger Sicherung eines wirksamen Klimaschutzes zu gewährleisten, sind nicht nur neue effizientere Wege in der Biomasseerzeugung zu beschreiten. Es ist darüber hinaus von wesentlicher Bedeutung, übergreifende Konzepte für Bereitstellung und Nutzung von Biomasse zu entwickeln. Daher begrüßt Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl die Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie als einen „wichtigen Meilenstein für den notwendigen Strukturwandel in der deutschen Forschungs- und Wirtschaftslandschaft“.
Über den BioÖkonomieRat
Der BioÖkonomieRat ist das unabhängige Beratungsgremium der Bundesregierung in allen Fragen der Bioökonomie. Ihm gehören Experten aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, der Ressortforschung des Bundes und der privatwirtschaftlichen Forschung an. Der Rat ist administrativ bei der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) angesiedelt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt. Er erarbeitet seine Gutachten und Stellungnahmen jedoch unabhängig und vertritt sie eigenverantwortlich.
Gegenwärtig hat der BioÖkonomieRat vier Arbeitsgruppen eingerichtet:
§ Arbeitsgruppe Biotechnologie
Dem Rat gehören folgende Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie dem politiknahen Wissenschaftsumfeld an:
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard F. Hüttl (Vorsitzender)
Wissenschaftlicher Vorstand des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum, Präsident acatech, Professor für Bodenschutz und Rekultivierung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus
Dr. Dr. h.c. Andreas J. Büchting (stellv. Vorsitzender)
Vorsitzender des Aufsichtsrats KWS SAAT AG
Prof. Dr. Bernd Müller-Röber (stellv. Vorsitzender)
Professor für Molekularbiologie, Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie und Universität Potsdam
Prof. Dr. Joachim von Braun (stellv. Vorsitzender)
Direktor am Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), Bonn
Prof. Dr. Achim Bachem
Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich GmbH
Dr. Helmut Born
Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands e.V.
Prof. Dr. Hannelore Daniel
Technische Universität München, Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie
Prof. Dr. Utz-Hellmuth Felcht
Managing Director, One Equity Partners Europe, München, Mitglied des acatech-Präsidiums
Prof. Dr. Thomas Hirth
Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik und des Instituts für Grenzflächenverfahrenstechnik, Universität Stuttgart
Prof. Dr. Folkhard Isermeyer
Präsident des Johann Heinrich von Thünen-Instituts Braunschweig, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Dr. Stefan Marcinowski
Mitglied des Vorstands BASF SE
Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB)
Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter
Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts Insel Riems, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Prof. Dr. Alfred Pühler
CeBiTec, Universität Bielefeld
Prof. Dr. Manfred Schwerin
Professor für Tierzucht, Universität Rostock und Vorstand des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie, Dummerstorf
Prof. Dr. Wiltrud Treffenfeldt
Direktorin für Bioprozessentwicklung, Dow AgroSciences LLC, Indianapolis, USA
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Vorsitzender der Geschäftsführung RWE Innogy GmbH
Dr. Holger Zinke
Vorstandsvorsitzender BRAIN AG
Dr. Christian Patermann (ständiger Gast)
Berater für die wissensbasierte Bioökonomie des Landes Nordrhein-Westfalen
Prof. Dr. Alexander Zehnder (ständiger Gast)
Direktor des Water Research Institute der Universität Alberta, Edmonton, Kanada
Weitere Informationen unter www.biooekonomierat.de Tel. 030-76 77 189 10
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Forschungs- und Technologierat Bioökonomie
Bioeconomy Research and Technology Council
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