An Personen des öffentlichen Lebens, „die sich durch politische Fehlentscheidungen und wissenschaftsfeindliche Aktionen insbesondere hinsichtlich der Gentechnik hervorgetan haben“, verleiht das FORUM GRÜNE VERNUNFT (FGV) eine „Zipfelmütze Deutscher Agrar-Michel“. Heute wurde dieser Preis dem Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Johannes Remmel in Düsseldorf verliehen. Obwohl der für Remmel reservierte Stuhl leer blieb, wird er in Kürze wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens Gelegenheit haben, sich die Würdigung seiner Politik im Internet anzuschauen.
 

Zu Beginn der Veranstaltung hatte FGV-Vorsitzender Minister a.D. Dr. Horst Rehberger darauf hingewiesen, dass Minister Remmel – wie dem FGV schriftlich mitgeteilt worden sei - „eine Auszeichnung, welcher Art auch immer, für seine Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung Nordrhein-Westfalens in jeder Hinsicht für unangemessen hielte“. Vielleicht dämmere es ja dem Minister, so Rehberger, dass er mit seiner Politik zu einer nachhaltigen Negativ-Entwicklung Nordrhein-Westfalens beitrage und deshalb wirklich keinerlei Auszeichnung verdiene.

Der Magdeburger Molekularbiologe Prof. Dr. Reinhard Szibor hielt anlässlich der Zipfelmützen-Preisverleihung an Remmel einen Vortrag über „Okkultismus statt Aufklärung – Deutschland am Scheideweg“. Er kritisierte dabei insbesondere die systematische Täuschung der Verbraucher über die Tatsache, dass inzwischen 70% aller Lebensmittel sowie viele Medikamente, Putz- und Reinigungsmittel und Baumwolltextilien gentechnisch beeinflusst sind. Bezeichnenderweise werde diese Verbrauchertäuschung vor allem von den GRÜNEN und anderen Gentechnikgegnern betrieben. Man setze lieber auf Angst statt auf Aufklärung.
 

In der Verleihungsurkunde, die Remmel jetzt per Post zugeht, werden dem GRÜNEN-Minister neben der Verbraucher-Täuschung über die große Bedeutung der Gentechnik in Lebensmitteln Wissenschaftsfeindlichkeit sowie eine menschenverachtende Agrarpolitik vorgeworfen. Wer angesichts einer dramatisch wachsenden Menschheit mit der Förderung des Bio/Ökolandbaus Ertragsminderungen von bis zu 30% herbeiführe, handle verantwortungslos. Schließlich gefährde Remmel mit seiner Jagdrechts-Novelle den Natur- und Tierschutz. Er bewirke damit das Gegenteil dessen, was er angeblich anstrebe.